StaxRip einrichten
Für die Konfiguration von StaxRip sollten wir uns ein bisschen Zeit nehmen. Zwar erhalten wir in der Regel automatisch eine Meldung über fehlende Einstellungen und landen anschließend im passenden Dialogfenster, was aber tendenziell dazu führt, dass man bei den ersten Encodings vor dem Start eine ganze Reihe Meldungen bestätigen und Dialoge durchklicken muss. Wer damit besser zurecht kommt, kann das natürlich gerne so handhaben.
Beim allerersten Programmstart fragt StaxRip, wo es seine Konfigurationsdateien speichern soll. Wir wählen User Application Data Roaming. Das ist der Standardordner für benutzerspezifische Programmeinstellungen.
Die Konfiguration von StaxRip spielt sich auf zwei Ebenen ab. Zum einen existieren die Projektoptionen, die sich nur auf das aktuelle Encodingprojekt beziehen, zum anderen gibt es globale Optionen, die für StaxRip insgesamt und damit für alle Projekte gelten.
Projektoptionen
Zu den Projektoptionen gelangen wir über Options in der Menüleiste oder mit der Taste F8. Dort wechseln wir zuerst in den Crop-Abschnitt.
Mit einem Haken bei Auto Crop Borders veranlassen wir StaxRip, beim Öffnen einer Quelldatei automatisch das Bild zuzuschneiden. Das ist ganz sinnvoll, auch wenn wir später noch einmal kontrollieren, ob tatsächlich sämtliche schwarzen Balken entfernt sind.
Auto Correct Crop Values stellt beim Cropping v.a. sicher, dass die Einschränkungen des benutzten Farbraums respektiert werden. Das uns kaum etwas anderes als YV12 unterkommt, bedeutet das, sämtliche Crop-Werte können nur gerade Zahlen sein.
Auto Resize Image Size stellt beim Öffnen des Quellvideos automatisch eine Zielauflösung ein, die ungefähr die angegebene Anzahl an Pixeln hat. Grobe Anhaltspunkte sind 160.000 Pixel für 1-CD-Encodings und 230.000 Pixel für 2-CD-Encodings. Natürlich befreit uns die Automatik nicht davon, selbst abzuwägen, ob die Auflösung tatsächlich für das jeweilige Encoding passt. Für moderne unskalierte Encodings ist die Option uninteressant und sollte deaktiviert bleiben.
Weiter geht’s im Abschnitt Aspect Ratio. Die meisten Optionen in diesem Abschnitt können wir bedenkenlos auf den Standardeinstellungen belassen.
Wenn wir ein anamorphes Encoding im Sinn haben, ist Auto Aspect Ratio Signaling wichtig. Diese Option konfiguriert automatisch Encoder und Muxer, so dass beide das nötige AR-Flag in den Videostream bzw. Container schreiben. Deshalb sollten wir sie unbedingt aktiviert lassen, was auch die Standardeinstellung ist. Aufs klassische Encoding mit quadratischen Pixeln hat diese Option keine entscheidende Auswirkung.
Mit dem Maximum Aspect Ratio Error definieren wir, wie groß der prozentuale Seitenverhältnis-Fehler maximal werden darf, bevor StaxRip warnt. Die voreingestellten 2% können wir so stehen lassen.
Output Mod legt den Mod-Wert fest, den das fertig beschnittene und evtl. skalierte Bild einhalten muss. Für klassische skalierte Encodings stellen wir hier ein, in welchen Schritten wir den Auflösungsregler verschieben können. Die Standardeinstellung 16 ist eine gute Wahl. Für unskalierte Encodings stellen wir auf 2.
Im Subtitles-Abschnitt konfigurieren wir StaxRips Untertitel-Automatik.
Ein Haken bei Demux and add subtitles extrahiert beim Öffnen von DVD-VOBs automatisch sämtliche Vobsub-Untertitel und muxt sie in die Zieldatei. Unter Auto load subtitles stehen die Sprachen, die extrahiert werden. Wir geben die Sprachen in Kurform und getrennt durch Kommas an. Die Kürzel sind die international standardisierten Zwei-Buchstaben-Abkürzungen. Wenn wir uns unsicher sind, welches Kürzel zu einer bestimmten Sprache gehört, können wir auf sil.org aus der ISO-639-1-Liste das passende Kürzel heraussuchen.
Vobsubs mit integrierten Zwangsuntertiteln erkennt die Demux-Automatik und bindet sie als eigene Spuren ein. Für Blu-ray-PGS gibt es eine solche Automatik leider nicht. Auch zum Umwandeln von Grafik- in Textuntertitel müssen wir selbst Hand anlegen.
Convert Sup to Sub wandelt automatisch Blu-ray-PGS in Vobsub um. Da Vobsubs eine deutlich schlechtere Qualität haben, ist das nur sinnvoll, um ein PGS-unfähiges Abspielgerät zu unterstützen.
Ein Klick auf OK bringt uns zurück ins Hauptfenster. Um die Einstellungen nicht bei jedem Encoding wiederholen zu müssen, speichern wir das aktuelle Projekt über Project › Save as Template als Vorlage.
Globale Optionen
Die programmweite Konfiguration gilt unabhängig vom Projekt und wird automatisch gesichert. Deshalb benötigen wir den Menüpunkt Tools › Settings im Idealfall nur einmal direkt nach der StaxRip-Installation.
Unter General › Startup stellen wir bei Startup Template die Vorlage ein, die als Standardvorlage beim Start von StaxRip dienen soll. Show template selection on startup schaltet den Vorlagen-Auswahldialog ein oder aus, der beim Start von StaxRip erscheint. Ist der Haken nicht gesetzt, verwendet StaxRip die Standardvorlage.
Externe Programme
Das Settings-Fenster ist damit erledigt. Es bleibt noch ein Blick in die Konfiguration der externen Tools. Davon gibt es eine ganze Liste, denn schließlich erledigt StaxRip das Encoding nicht selbst, sondern steuert nur den Haufen von Programmen, die für die eigentliche Arbeit verantwortlich sind. Über Tools › Applications erreichen wir das passende Fenster.
Auf der linken Seite sehen wir eine Baumansicht aller Tools, mit denen StaxRip arbeiten kann. Rechts werden Informationen zum gerade ausgewählten Tool angezeigt. Das StaxRip-Downloadpaket enthält alles außer Java und DivX, so dass fehlende Programme normalerweise kein Problem sind.
Alle Tools liegen im Applications-Unterordner des StaxRip-Verzeichnisses. StaxRip ist äußerst wählerisch, was die Programmversionen angeht. Entspricht die installierte Version nicht genau derjenigen, die unter Version steht, wird das Tool vorsichtshalber als möglicherweise inkompatibel markiert. In den meisten Fällen ist das unkritisch, da auch abweichende Versionen funktionieren. Wegen jeder kleineren Änderung der immerhin zwei Dutzend Tools kann nun einmal keine neue StaxRip-Version erscheinen. Manuelle Updates sollten wir nur mit gutem Grund einspielen und dann besonders genau darauf achten, ob die neue Version inkompatible Änderungen eingeführt hat. Im Zweifel warten wir lieber aufs nächste StaxRip-Update.
StaxRip ist nun vollständig konfiguriert, und wir können uns beruhigt ans Encoding wagen.
Kommentare
Kommentar von bernd | 17.8.2011
ich möchte vor jedem kommentar erstmal wissen was geht