HD-Verarbeitung

12.12.2011, 12:57 von Brother John

Letzte Woche war das HD-Zeugs noch reichlich undurchsichtig. Nachdem ich nun eine Woche gemütlich vor mich hin gebastelt hab’, sieht das alles schon viel klarer aus. Und da ich sowas ja unmöglich für mich behalten kann:

Ripping: An eac3to führt kein Weg vorbei. Da Seamless Branching absolut üblich ist, hat man den Film meistens auf viele M2TS-Dateien verteilt und die Tonspuren brauchen unbedingt eine Spezialbehandlung, um synchron zu bleiben. eac3to kann das sehr gut und zerlegt mir den Film in eine MKV mit dem Video plus einzelne Ton- und Untertiteldateien. Genau das, was ich zum Weiterverarbeiten brauche. Man kann mit eac3to zwar auch gleich das Audio-Transcoding übernehmen, aber ich werde es nur zum Rippen und Demuxen verwenden. Mir ist einfach wohler, wenn erst eimal alle Einzelteile unbehandelt auf der Platte liegen.

Vorher muss man natürlich rausfinden, welche Playlist auf der Blu-ray eigentlich die richtige ist. Mit MPC Homecinema geht das zwar halbwegs, aber mit BDInfo geht’s viel übersichtlicher.

Das Audio hat bisher am meisten Zeit gebraucht. Da sich DTS stark durchgesetzt hat, muss BeSweet wohl oder übel in den Ruhestand. Nach einigen Experimenten mit eac3to und ffmpeg bin ich tatsächlich beim guten alten AviSynth hängen geblieben: NicAudio bzw. FFAudioSource, SoxFilter und SoundOut machen’s möglich. Eigentlich habe ich mir in manuell BeHappy zusammengebastelt. :-D

Btw: Vorbis kann seit Frühjahr 2010 sinnvoll Multikanal!? Das ist vollkommen an mir vorbeigegangen! Oh, Mann: jahrelang drauf gewartet und dann eineinhalb Jahre lang verpennt. Schon ein bisschen peinlich, oder?

Bei den Untertiteln bin ich am Überlegen, die SUPs einfach so zu lassen wie sie sind. Im Gegensatz zu DVD-Vobsubs haben die Dinger genug Auflösung, dass man sie tatsächlich lesen kann und sie dabei sogar noch gut aussehen. Andererseits: gute Typografie gibt’s immer noch nicht: es tummeln sich nach wie vor die " als Anführungszeichen und ähnliche Sünden. Also doch Subtitle Edit und Konvertierung nach SRT? Zumindest für UT-Spuren, die ich auch tatsächlich zu Gesicht bekomme, werde ich das wohl machen. Die automatische Umwandlung ist dank Tesseract und Hunspell-Rechtschreibprüfung echt sehr sehr brauchbar geworden.

Zum Video: Tja, vom Echtzeitencoding muss ich mich wohl oder übel verabschieden. ;-) Ansonsten ist’s halt x264. Gewohnter Wein in dickeren Schläuchen sozusagen. Über den CRF-Werten hängt nach den ersten Tests noch ein leichtes Fragezeichen. Müsst ihr die auch je nach Filmtyp anpassen? D.h.: Anspruchsvoller Actionfilm mit CRF 21: problemlos. Pixar-style Animation mit CRF 21: deutliche Artefakte in sehr weichen, glatten Farbverläufen. Aua! Mehr als CRF 18 ging da gar nicht. Ist das normal?

Und nun fehlt eigentlich nur noch, das ganze professionell zu vertutorialen. Aber erstmal muss ich dringend den Vorbis-Encoder anwerfen. :-)

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Kommentar von Stephan | 12.12.2011

Das hört sich ja schon mal gut an. Zu den CRF-Werten kann ich dir nicht's sagen, da ich noch nicht mit HD-Encoding begonnen habe.
Mich interessiert aber, mit welcher Hardware du arbeitest und wie lange du z.B. für 'nen anspruchsvollen Actionfilm brauchst (reine Rechenzeit). Da ich mir neue Hardware zulegen möchte, aber nicht unbedingt auf Basis des Intel Core i7-3960X, würde mir das etwas bei der Eingrenzung helfen.
Auf ein Tutorial freue ich mich aber schon! Wird lustig, das dann wieder auszudrucken :-D
Übrigens, wie du Vorbis verschlafen hast, kannte ich subtitleedit garnicht. Das schaue ich mir jetzt mal genauer an.

Kommentar von Brother John | 12.12.2011

Der Jüngste ist mein Rechner nicht mehr: AMD Quadcore, und zwar der Phenom II X4 945. Für sein Alter rennt er imo ganz ordentlich. Bei 1920×816, mit
--crf 21 --tune film --preset slow
und außer dem Crop nichts im Script waren’s um die 7fps. 8fps könnten drin sein, weil ich nebenher nicht ganz untätig war. Auflösung und CRF machen ganz schön was aus. Mit den vollen 1080p und CRF 16 oder 18 (weiß nicht mehr, welcher von den Tests das genau war) bleiben noch ca. 5fps übrig. Reicht für über Nacht. Aber so richtig lustig ist das natürlich nicht mehr. Und wehe, es muss noch ein nicht-trivialer Filter ins Script.

 

Übrigens, wie du Vorbis verschlafen hast, kannte ich subtitleedit garnicht. Das schaue ich mir jetzt mal genauer an.

Die Auto-Erkennung in Verbindung mit der Rechtschreibprüfung funktioniert sehr gut, auch bei den alten DVD-UTs. Die manuelle Erkennungsleistung ist deutlich schlechter als das gute alte SubRip, v.a. weil Subtitle Edit viel häufiger mehrere Buchstaben als zusammenhängendes Objekt erkennt. Größtes Problem an der Auto-Erkennung: die Formatierung geht verloren. Hinterher alles manuell nach kursiv & Co. durchzuschauen, dauert ewig. Das soll sich mit der nächsten Version ändern und ist auch schon implementiert. Ich hab mich nur noch nicht durchgerungen, Visual Studio zu installieren und selber zu compilieren. Wenn dann zumindest kursiv klappt, ist Subtitle Edit sehr nah an der Perfektion.

Kommentar von xadox | 16.12.2011

Was spricht gegen eine Tonbearbeitung mittels eac3to?

Kommentar von Brother John | 17.12.2011

Technisch spricht nicht wirklich was dagegen. Aber ich finde die eac3to-Syntax für Audiotranscoding konfus und unsympathisch. Außerdem wollte ich schon immer genauer ausloten, wie gut Audio über AviSynth funktioniert.

Kommentar von Brille1980 | 18.12.2011

Ich nutze seit längerem StaxRip für die Umwandlung von Blu-rays. Es ist zwar nicht mehr das neueste aber man kann alles mit einer Oberfläche erledigen. Subtitle Edit nutze ich nur um Untertitelspuren auzusortieren (z.B. den obligatorien Kommentar des Regisseurs).
Würde Brother John MeGui beschreiben würde ich mir auch das Tool mal ansehen, aber ich blicke da nicht durch ;-)
Eine ausführliche Beschreibung der h264 encoding Funktionen habe ich auch noch nicht gefunden. Um die grauen Schlieren auf eigentlich schwarzem Grund (Weltallszene) wegzubekommen hat es viele Versuche gebraucht, geholfen haben "--b-adapt 2" bzw. generell "--preset slow" welches aber noch etas langsamer rechnet und meiner Meinung nach kein besseres Bild liefert.
Beim Ton nehme ich gerne AC3 oder DTS und lasse eac3to den "overhead" entfernen (z.B. DTS-HD zu DTS "-core").

Kommentar von xadox | 19.12.2011

Mein Weg sieht eigentlich recht überschaubar aus:

1. Demuxing mittels eac3to
2. Video-Indexing mittels DGindexNV
3. Video encoding mittels x264.exe
4. Audio-Core extraktion mittels eac3to
5. Englische Tonspur zu AAC mittels eac3to
6. Muxing mittels mkvtoolnix

Kommentar von Faqew | 15.6.2012

Hi,

kenne deine Seite schon länger, jetzt meld ich mich auch mal.:)
Also ich encode schon seit ca. einem Jahr meine BluRays immer in MKV Dateien.
Wenn ich alles auf der Platte hab, geh ich so vor:

1.BluRay mit BDInfo untersuchen
2. Richtige Playlist mit tsMuxeR demuxen samt deutschem und englischem Ton
3. Indexen mit DGIndexNV
4. Üblicher weg mit StaxRip. Zwar nicht mehr das aktuellste, aber bequemste und kein anderes Tool hat den praktischen Compressibility Test

Als System hab ich n' i7 2600K, ne GTX 570 und 8GB Ram. Ich muss sagen, dass hier BluRays encoden ziemlich flott geht. So schnell wie auf meinem alten X2 4200+ damals bei DVDs.
Wenn's noch schneller sein soll, würd ich mal RipBot ausprobieren und mein jetziges System und das alte System zusammen über's Netz rechnen lassen, aber es ist eben nicht so komfortabel wie StaxRip. :D

Kommentar von Sir Unreal | 14.7.2012

Ich arbeite auch viel mit eac3to. Wenn eac3to etwas nicht akzeptiert, dann ist das schlechtes Ausgangsmaterial. Ton mache ich auch darüber. Und die Playlisten sieht man doch auch.

Für Untertitel verwende ich BDSup2Sub, das dann in idx/sub abspeichert. Funktioniert gut und ist hochkompatibel.

Zum Umrechnen verwende ich den RipBot264, der immer aktuelle x264-Versionen an Board hat. Außerdem stabil und komfortabel. Ausnahme: kann nur eine Tonspur, aber dafür verwende ich ja eac3to und zum Muxen mkvmerge. mkvmerge korrigiert übrigens einen Audodelay automatisch, sofern vorhanden. Das kann nicht jedes Tool.

Als Vorgabe für CRF wende ich folgende Überlegungen an:
- Standard für Filme ist 20
- Standard für Dokus ist 22 (gelegentlich 21), weil Dokus übelst groß werden (ich hatte auch schon 23)
- bei Filmen mit künstlichem Rauschen: 21 (bißchen Rauschen) oder 22 (viel Rauschen)
- Animationsfilme (Pixar usw.): 21
- Werte beziehen sich auf 1080p, für DVDs scheint mir 16 sinnvoll zu sein
- bei 1080i darf man den Wert für CRF um 1 bis 2 erhöhen (z.B. von 20 auf 21 oder 22), sonst wird's richtig groß
- Konzerte: 20 (die Dateien werden groß, aber das muss auch so sein)

Kann jemand die o.g. Aussage bestätigen, dass b-adapt=2 Farbbanding vermindert?