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Brother Johns Encodingwissen

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StaxRip einrichten

Für die Konfiguration von StaxRip sollten wir uns ein bisschen Zeit nehmen. Zwar erhalten wir in der Regel automatisch eine Meldung über fehlende Einstellungen und landen anschließend im passenden Dialogfenster, was aber tendenziell dazu führt, dass man bei den ersten Encodings vor dem Start eine ganze Reihe Meldungen bestätigen und Dialoge durchklicken muss. Wer damit besser zurecht kommt, kann das natürlich gerne so handhaben.

Die Konfiguration von StaxRip spielt sich auf zwei Ebenen ab. Zum einen existieren die Projektoptionen, die sich nur auf das aktuelle Encodingprojekt beziehen, zum anderen gibt es globale Optionen, die für StaxRip insgesamt und damit für alle Projekte gelten.

Projektoptionen

Zu den Projektoptionen gelangen wir über das Menü View / Options oder mit der Taste F8. Dort wechseln wir auf die Automation-Seite.

[x] Auto Crop Borders; [] Auto Rip Subtitles; [] Auto Compressibility Check; [x] Auto Resize Image Size: 230000

Mit einem Haken bei Auto Crop Borders veranlassen wir StaxRip, beim Öffnen einer Quelldatei automatisch das Bild zuzuschneiden. Das ist ganz sinnvoll, auch wenn wir später noch einmal kontrollieren, ob tatsächlich sämtliche schwarzen Balken entfernt sind. Auto Rip Subtitles extrahiert beim Öffnen von VOBs automatisch sämtliche Vobsub-Untertitel.

Auto Compressibility Check führt direkt nach dem Öffnen der Quelle einen Kompressionstest durch. Da wir vor dem Test noch einige Einstellungen vornehmen müssen, sollte dieser Haken nicht gesetzt sein.

Auto Resize Image Size stellt beim Öffnen des Quellvideos automatisch eine Zielauflösung ein, die ungefähr die angegebene Anzahl an Pixeln hat. Grobe Anhaltspunkte sind 160.000 Pixel für 1-CD-Encodings und 230.000 Pixel für 2-CD-Encodings H. Natürlich befreit uns die Automatik nicht davon, selbst abzuwägen, ob die Auflösung tatsächlich für das jeweilige Encoding passt.

Weiter geht’s auf der Seite Advanced.

Aspect Ratio: [x] Auto AR Signaling; [] Auto correct crop values; [] Auto crop border until proper AR is found; [x] Use ITU-R BT.601 standard

Die meisten Optionen auf dieser Seite können wir bedenkenlos auf den Standardeinstellungen belassen. Interessant ist lediglich der Aspect-Ratio-Ast, und zwar hauptsächlich dann, wenn wir ein anamorphes Encoding H im Sinn haben. In dem Fall muss Auto Aspect Ratio Signaling aktiv sein. Diese Option konfiguriert automatisch den Encoder, so dass der das nötige AR-Flag in den Videostream schreibt. Aufs klassische Encoding mit quadratischen Pixeln hat diese Option keine Auswirkung.

Auto Correct Crop Values erzwingt beim Cropping bestimmte Mod-Werte H, und zwar mod4 bei klassischen Encodings (quadratische Pixel) und den unter Misc / Forced output mod angegebenen Wert bei anamorphen Encodings. Der Haken sollte nicht gesetzt sein, da für klassische Encodings das Cropping nicht eingeschränkt werden muss und wir uns für anamorphe Zieldateien besser selbst darum kümmern.

Use ITU-R BT.601 standard sollte für DVD-Quellen aktiviert sein, um das passende Seitenverhältnis sicherzustellen.

Ein Klick auf OK bringt uns zurück ins Hauptfenster. Um die Einstellungen nicht bei jedem Encoding wiederholen zu müssen, können wir das aktuelle Projekt über File / Save Project as Template als Vorlage speichern, z.B. unter dem Titel »DVD«.

Globale Optionen

Die programmweite Konfiguration gilt immer für jedes Projekt und wird automatisch gesichert. Deshalb benötigen wir den Menüpunkt Tools / Settings im Idealfall nur einmal direkt nach der StaxRip-Installation.

Wichtigste Punkte: 'General / Startup Template: DVD', 'System / AviSynth Plugin Directory: C:\Encoding\AviSynth\autoload'

Unter General / Startup Template stellen wir die Projektvorlage ein, die beim Start von StaxRip automatisch geladen wird. Hier bietet sich natürlich die Vorlage an, die wir gerade eben nach dem Setup der Projektoptionen gespeichert haben.

Entscheidend wichtig ist System / AviSynth Plugin Directory. Dort legen wir den Ordner fest, in dem sämtliche AviSynth-Filter liegen, die wir benötigen. Das schließt auch die DGDecode.dll aus dem DGMPGDec-Paket mit ein, die wir benötigen, um die Videospur der DVD zu lesen. Diese Datei muss aus dem DGMPGDec-Ordner in den angegebenen Plugin-Ordner kopiert werden. Wenn wir DGMPGDec aktualisieren, müssen wir diesen Vorgang wiederholen, da DGIndex.exe und DGDecode.dll unbedingt die gleiche Version haben sollten.

Externe Programme

Das Settings-Fenster ist damit erledigt. Es bleibt noch die Konfiguration der externen Tools. Die ist wichtig, denn schließlich erledigt StaxRip das Encoding nicht selbst, sondern steuert nur den ganzen Haufen von Programmen, die die eigentliche Arbeit erledigen. Über Tools / External Applications erreichen wir das passende Fenster.

Auf der linken Seite sehen wir eine Baumansicht aller Tools, mit denen StaxRip arbeiten kann. Rechts werden Informationen zum gerade ausgewählten Tool angezeigt. Die Status-Meldung File not found weist darauf hin, dass das Programm nicht gefunden wurde, wie im Bild für x264 der Fall. Wir können nun über den Download-Button x264 automatisch herunterladen und installieren lassen oder über den Eintrag im Tools-Menü die Programm-Website im Browser öffnen. Haben wir x264 schon längst auf der Platte, klicken wir auf Browse und suchen den Ordner heraus, in dem sich die x264.exe befindet.

StaxRip ist äußerst wählerisch, was die Programmversionen angeht. Entspricht die installierte Version nicht genau derjenigen, die unter Version steht, wird das Tool vorsichtshalber als möglicherweise inkompatibel markiert. In den meisten Fällen ist das unkritisch, da auch abweichende Versionen funktionieren. Wegen jedem kleineren Update der immerhin zwei Dutzend Tools kann nun einmal keine neue StaxRip-Version erscheinen. Wenn Probleme auftauchen, sollten wir trotzdem erst einmal mit der offiziell unterstützten Version des betroffenen Programms testen. Besondere Vorsicht ist bei DivX geboten, denn der führt gerne mal mit einer neuen Version inkompatible Änderungen ein.

Bei unbekannten Programmversionen meckert StaxRip spätestens beim Encodingstart. Den Hinweisdialog bestätigen wir – schließlich wissen wir, was wir tun :-D – und erklären StaxRip dabei nach Lust und Laune, dass es zukünftig nicht mehr meckern soll.

Die folgenden Anwendungen benötigen wir nie für ein DVD-Backup:

StaxRip ist nun vollständig konfiguriert, und wir können uns beruhigt ans Encoding wagen.