Das Gordian-Knot-Projekt wurde von TheWEF und Aquaplaning ursprünglich als reiner Bitratenrechner gestartet. Im Lauf der Zeit wuchs das Programm dann immer mehr und kann mit Recht als ein Urvater der Encoding-Frontends überhaupt angesehen werden. 2003 gab TheWEF die Entwicklung auf und veröffentlichte den Quellcode unter der GPL. Schließlich fand sich Len0x als Nachfolger, der Gordian Knot weiter betreute und z.B. die Unterstützung für x264 hinzufügte. Seit Herbst 2005 steht die Entwicklung wieder still, und diesmal wahrscheinlich endgültig, obwohl es wegen der GPL-Lizenzierung jedem freisteht, sich vom Gordian Knot Sourceforge-Projekt den Quellcode zu besorgen und das Programm weiterzuentwickeln.
Allerdings gibt es gute Gründe, die dagegen sprechen. Da sich Gordian Knot fürs Encoding ganz zentral und ausschließlich auf VirtualDubMod verlässt, legt es sich damit genauso auf das VfW-Encodingframework [H] fest. Diese veraltete Technologie ist so untrennbar mit Gordian Knot verzahnt, dass es nicht lohnend erscheint, das Programm an modernere Verfahren anzupassen.
Gerade fürs DVD-Backup in AVI-Dateien stellt Gordian Knot trotzdem nach wie vor ein ausgereiftes und bestens funktionierendes Frontend dar. Natürlich spielt auch der Nostalgiefaktor kräftig mit. Viele der heutigen Experten haben ihre ersten Schritte mit Gordian Knot gemacht – einige sogar noch mit DivX 3.11. Und wer will schon die altvertraute, zuverlässige Oberfläche zum alten Eisen geben, mit der man noch im Tiefschlaf ein einwandfreies DVD-Backup zustande bringen würde. :-)
Gordian Knot ist nicht identisch mit Auto Gordian Knot (meistens zu AutoGK oder AGK abgekürzt). Es handelt sich um zwei getrennte Programme mit völlig unterschiedlichem Bedienkonzept. Gordian Knot setzt auf Handarbeit, während AutoGK zu den 1-Click-Tools gehört.