Brother Johns gesammeltes Encodingwissen
Video | MPEG-2 720 × 576 Pixel PAL 720 × 480 Pixel NTSC |
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Audio | AC3, DTS, MPEG oder PCM maximal 8 Audiospuren |
Untertitel | gespeichert als Pixelbilder Forced-Subs-Funktion maximal 32 Untertitelspuren |
Datenrate | insgesamt maximal 10,08 Mbit/s |
Die Welt ist sich uneins, das gilt auch für digitales Video. Europa setzt auf den PAL-Standard, Amerika auf NTSC. Entsprechend gibt es verschiedene DVDs. Wer einen Film aus Amerika bestellt und auf einem europäischen Player/Fernseher abspielen will, hat keine besonders große Freude daran, es sei denn, seine Geräte verstehen außer dem üblichen PAL auch ausdrücklich das NTSC-Format.
Wer nachrechnet wird feststellen, dass der heimische Fernseher entweder ein Seitenverhältnis (AR: Aspect Ratio) von 4:3 (entspricht 1,33 : 1) oder 16:9 (1,78 : 1) hat. Das Bild einer PAL-DVD dagegen besitzt ein AR von 720 / 576 = 1,25. Das passt doch nicht zusammen? Doch, tut es. Die DVD enthält das Bild nämlich in verzerrter Form. Erst beim Abspielen wird dafür gesorgt, dass es mit dem richtigen Seitenverhältnis am Monitor ankommt.
In die Tiefen der AR-Thematik einzusteigen, würde den Guide absolut sprengen. Den praktischen Umgang damit beleuchtet das Anamorph-Kapitel etwas näher. Zur Theorie dahinter nur soviel: Das menschliche Auge kann vertikal mehr Details erkennen als horizontal. Durch die Verzerrung lässt sich auf Kosten der Horizontalen in der wichtigen vertikalen Richtung eine höhere (detailreichere) Auflösung speichern. Insgesamt kommt dadurch beim Auge mehr Qualität an.
Dann existieren noch zwei Verzerrungsarten: anamorph für Widescreen-Filme (die mit den schwarzen Balken oben und unten) und non-anamorph für Vollbild-Filme. Grob gesagt liegt der Unterschied darin, dass Widescreen-Filme mit höherer Verzerrung gespeichert sind. Welche Art der Verzerrung vorliegt, wird später beim Encoding wichtig, wenn wir das Bild aufs richtige Seitenverhältnis umrechnen müssen.
Das Bild einer DVD ist normalerweise im MPEG-2-Format komprimiert, obwohl auch MPEG-1 zulässig wäre. Je nach Codec und Bildformat sind folgende Auflösungen möglich:
PAL | NTSC | |
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MPEG-1 | 352 × 288 | 352 × 240 |
MPEG-2 | 720 × 576 (Standard) 704 × 576 352 × 576 352 × 288 |
720 × 480 (Standard) 704 × 480 352 × 480 352 × 240 |
Auch die möglichen Audiospuren unterscheiden sich zwischen NTSC und PAL. Maximal dürfen es acht Stück sein, wobei für PAL mindestens eine Spur im PCM-, MPEG-, oder AC3-Format Pflicht ist. Für NTSC-Discs dagegen ist MPEG verboten.
PCM darf bis zu 8 Kanäle enthalten, AC3 bis zu 6 Kanäle. MPEG-Ton gibt es in zwei Varianten: Als MPEG-1 Audio Layer 2 (MP2) darf maximal Stereo und 384 kbit/s verwendet werden. Als MPEG-2 sind bis zu 7.1 Kanäle bei maximal 912 kbit/s erlaubt.
Alternative Formate wie DTS dürfen auf jeder DVD vorhanden sein, allerdings nicht als einzige Tonspur. Eine Spur in einem der obigen Standardformate ist zwingend.
Eine typische deutschsprachige DVD dürfte aktuell in etwa so ausgestattet sein:
Es besteht also kein Grund, angesichts der Vielfalt der möglichen Formate in Panik auszubrechen, denn die Wirklichkeit sieht recht übersichtlich aus. Wer sich tiefer einlesen möchte, findet auf www.dvd-tipps-ticks.de massig Informationen.