Brother Johns gesammeltes Encodingwissen
Dank dimzons Plugins ist AAC mit BeSweet nicht mehr auf den Nero-Encoder beschränkt, sondern kann auch FAAC und die die Encoding-DLLs von Winamp verwenden. Wer allerdings das erstrebenswerte HE-AAC mit variabler Bitrate und 5.1 Kanälen im Sinn hat, kommt weiterhin nicht um den Kauf von Nero herum.
Nero Digital stellt die gesamte Palette der Möglichkeiten bereit: sowohl LC- als auch HE-AAC und natürlich Stereo- und 6-Kanal-Unterstützung. Die erzeugten AAC-Dateien sind immer in den MP4-Container verpackt, was später beim Muxen wichtig wird.
Im AAC-Register stellen wir bei Encoding Engine den Nero Digital-Encoder ein und wählen links daneben die passende Anzahl an Output Channels.
Wie bei Vorbis ist CBR-Encoding wegen der geringeren Qualität wenig empfehlenswert. Deswegen halten wir uns an den Variable Bitrate Mode. Für Stereo-Ton liefert uns das Streaming-Preset kompakte 75 kbit/s (HE-AAC vorausgesetzt), das ist wenig genug. Für sechs Kanäle können wir circa diese HE-Bitraten erwarten:
Tape | 100 |
Radio | 120 |
Internet | 150 |
Streaming | 190 |
Dabei klingt Tape immer noch akzeptabel. Meistens verwende ich Internet oder Streaming.
Als Profile bietet sich HE an, da wir so den besten Kompromiss zwischen Dateigröße und Qualität erreichen. Die Quality können wir immer auf High stehen lassen, da die Einstellung fast entgegen ihrem Namen kaum Geschwindigkeitsvorteile bringt. Für sehr niedrige Bitraten (also die Presets Tape und Radio) kann es sich auch lohnen, den Haken bei Enable PNS zu setzen. Für höhere Bitraten sollten wir den Schalter allerdings deaktiviert lassen.
Bei diesem und allen folgenden Encodern handelt es sich um die neuen Dimzon-Plugins. Da die sich noch in der Entwicklung befinden, kann es nicht schaden, den dazugehörigen Doom9.org-Thread im Auge zu behalten.
Um das auf dem 3GP-Referenzencoder basierende Plugin zu verwenden, stellen wir im AAC-Register 3GP Reference als Encoding Engine ein.
Achtung, das Plugin unterstützt nur Stereo und CBR-Encoding und erzeugt immer HE-AAC im MP4-Container! Entsprechend einfach ist die Konfiguration. Wir müssen lediglich mit dem Schieberegler die gewünschte Bitrate einstellen.
Der OpenSource-Projekt FAAC unterstützt leider kein HE-AAC, dafür aber sowohl 5.1 Kanäle als auch VBR. Entsprechend müssen wir mit höheren Bitraten rechnen.
Um FAAC zu aktivieren, stellen wir die Encoder Engine entsprechend ein, wählen die Kanalanzahl und darunter bei Bitrate Management den Variable Bitrate Mode. Genau wie bei Nero sorgt dieser Modus für die beste Qualität.
Der angegebene Quality-Wert darf zwischen 10 und 500 liegen. Die 100 wie im Bild entsprechen etwa einer Stereo-Bitrate von 120 kbit/s und liefern gute Qualität.
Wichtig ist auch die Option Wrap aac stream in MP4. Haben wir AVI als Container für das Video geplant, dürfen wir den Haken dort nicht setzen. Bei Matroska und OggMedia sollten wir die Option dagegen aktivieren und damit die AAC-Daten in eine MP4-Datei verpacken. So lässt sich der Track nämlich leichter weiterverarbeiten.
Der Encoder von Winamp ist auf HE-AAC ausgelegt und unterstützt sowohl Stereo- als auch 6-Kanal-Ton, allerdings nur im CBR-Modus. Wenn wir Winamp verwenden, sollten wir immer daran denken, dass die erzeugten Dateien reine AAC-Dateien sind (also nicht in MP4 verpackt). Das ist später beim Muxen wichtig.
Die passende Einstellung der Encoder Engine im AAC-Register ist natürlich WinAmp.
Der Schieberegler unter Bitrate Management definiert die verwendete Bitrate, wobei Werte kleiner als 96 kbit/s nur für Stereo-Encodings möglich sind.
Im Version-Abschnitt darunter geben wir die gewünschte aacPlus-Version an. aacPlus v1 entspricht HE-AAC. aacPlus v2 steht für HE-AAC mit zusätzlichem Parametric Stereo, was besonders für sehr niedrige Bitraten hilfreich ist. Niedrige Bitrate heißt hier für Stereo-Ton ca. 48 kbit/s und darunter. Für 6-Kanal-Ton könnte aacPlus v2 sogar bis zu den maximal möglichen 128 kbit/s nützlich sein. Allerdings ist der Modus noch zu wenig getestet, um abschließende Aussagen machen zu können.
Damit ist die AAC-Konfiguration abgeschlossen. Wir können also mit einem Klick auf Start Processing das Transcoding starten.