Die einfachste Art Untertitel sind die, die im technischen Sinn gar keine Untertitel darstellen. Die sind auch auf der DVD schon fest ins Bild »eingebrannt«, d. h. sie liegen nicht getrennt von der Videospur vor. Solche Untertitel müssen wir so wie sie sind hinnehmen. Die Möglichkeiten, an denen etwas zu ändern, sind so gut wie nicht vorhanden. Es sei denn, wir wollten direkt ans Videobild Hand anlegen.
Interessant für uns sind echte Untertitel, die in einer separaten Untertitel-Spur auf der DVD liegen. Einer Bearbeitung steht dadurch nichts im Weg. Echte Untertitel teilen sich in drei Arten ein.
Für die Verarbeitung müssen wir erst einmal wissen oder herausfinden, auf welche Weise die Untertitel auf der DVD gespeichert sind. Am häufigsten sind All-Inclusive-Untertitelspuren mit einigen Forced Subs. Verlassen können wir uns darauf aber nicht. Leider lässt sich vor dem Rippen oft nicht erkennen, welche Untertitelspur exakt was enthält, so dass uns ein wenig Detektivarbeit nicht erspart bleibt. Ich habe mir deswegen angewöhnt, erst einmal sämtliche Untertitel auf die Platte zu ziehen und hinterher auszusortieren.
Nun stehen wir vor der Wahl, welche Untertitel im endgültigen Film vorhanden sein sollen. Eines ist klar: Szene-Untertitel bzw. Forced Subs sollten wir nie weglassen, weil die für das Verständnis des Films wichtig sein können. Dialog-Untertitel dagegen sind hautpsächlich für Dinge wie Originalton mit Untertiteln interessant. Im Normalfall können wir auf die auch ganz gut verzichten.
Die zweite Entscheidung betrifft das Format der Untertitel im fertigen Film. Auf der DVD sind sie als Bilder gespeichert, die über den Film geblendet werden. Für unseren fertigen Film gibt es drei Möglichkeit, Untertitel zu übernehmen.
Wann ist denn was sinnvoll? Das kommt sehr darauf an, wie unser fertiger Film aussehen soll. Wenn wir uns auf eine Tonspur beschränken, können wir Szene/Forced-Untertitel (wenn der Film überhaupt solche hat) der Einfachheit halber fest ins Bild einbrennen. Bei mehreren Tonspuren in verschiedenen Sprachen bietet sich auch hier das dynamische Einbinden an, um später die Untertitel passend zur jeweiligen Sprache vorrätig zu haben. Für komplette Dialog-Spuren ist die dynamische Methode dagegen immer erste Wahl, um den Film auch einmal ohne Untertitel anschauen zu können.
Anmerkung: Ich mag eingebrannte Szene-Untertitel auch bei einsprachigen Filmen nicht, da die Schrift meistens doch spürbar unter dem Hochzoomen aufs Vollbild leidet. Ein Textuntertitel, der mit einer TrueType-Schrift in passender Größe dargestellt wird, sieht deutlich sauberer aus. Zweiter Vorteil: Dynamische Untertitel müssen nicht direkt im Bild erscheinen, sondern können in den schwarzen Balken über/unter dem Video eingeblendet werden. Der gleichmäßige Hintergrund verbessert die Lesbarkeit noch einmal.
Für die beiden dynamischen Varianten haben wir zusätzlich die Möglichkeit, die Untertitel als extra Datei zu speichern oder als Untertitel-Spur ins fertige Video zu muxen. Die extra Datei hat den Nachteil, dass wir den Film nicht gut verpackt als einzelne Datei vorliegen haben. Außerdem müssen die Untertitel-Dateien genau richtig benannt werden (meistens genauso wie die Filmdatei), damit sie der Player automatisch erkennt. Das Muxen vermeidet diese Probleme, deswegen würde ich separate Untertitel-Dateien nach Möglichkeit vermeiden. Allerdings lassen sich VobSubs nicht gleich über Gordian Knot muxen, sondern wir müssen das manuell erledigen.
Mit diesem Grundwissen können wir uns jetzt an die Verarbeitung wagen. Das nächste Kapitel beschäftigt sich mit fest im Bild eingebrannten Untertiteln, das folgende dann mit dynamischen, die sich ein- und ausblenden lassen.
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