Im Abschnitt (1) stellen wir den Typ der DVD und die Art des Bildes ein. PAL-DVDs mit einer Auflösung von 720×576 Pixeln sind Standard in Europa, Japan und dem Nahen Osten, NTSC mit 720×480 Pixeln findet in Amerika Anwendung.
Zusätzlich müssen wir zwei Bildformate unterscheiden. Einmal 4:3, das ist das Format eines ganz normalen Fernsehbildschirms. Kinofilme sind fast immer im schmalen 16:9 gedreht. Davon gibt es eine noch schmälere Abart, das 2.35:1. Zwischen den beiden Widescreen-Formaten brauchen wir aber nicht zu unterscheiden. 2.35:1 ist auf der DVD als 16:9 gespeichert. Der überschüssige Platz wird einfach mit schwarzen Balken aufgefüllt.
Aus DGIndex wissen wir schon, welches Format die DVD hat, z. B. PAL 16:9. Das dürfte für die meisten Region-2-DVDs (Europa) zutreffen.
Abschnitt (2) und (3) sind fürs Cropping zuständig, also für das Wegschneiden der schwarzen Ränder um das Video. Wer will, kann sich auf den Auto Crop-Mechanismus verlassen, ich traue solchen Automatiken aber grundsätzlich nicht so recht über den Weg und mache das Cropping deshalb lieber selbst. Dafür stellen wir im Abschnitt (2) auf Pixel. Jetzt nehmen wir uns das Fenster mit dem Video vor, scrollen dort zu einer möglichst hellen Stelle und schneiden mit den Einstellungen bei (3) die schwarzen Ränder vollständig weg. Smart Crop Left-Right und Smart Crop All können wir später nach der Wahl der endgültigen Auflösung verwenden, um zusätzlich noch so viele Pixel wegzuschneiden, dass der unten erklärte Aspect Error (5) 0 wird.
Anschließend müssen wir eine geeignete Auflösung wählen. Dazu stellen wir bei (4) W-Modul und H-Modul beide auf 16. Damit erlaubt GordianKnot nur noch Auflösungen, die sowohl horizontal als auch vertikal durch 16 teilbar sind. Beim Einstellen der Auflösung mit dem großen Schieber müssen wir auf die Werte bei (5) und (6) achten. Der Aspect Error (5) gibt die Verzerrung des Bildes gegenüber dem Ursprungsformat an. Nicht über ± 2 % Fehler ist eine gute Einstellung, denn eine so geringe Verzerrung macht sich nicht nachteilig bemerkbar.
Das Bits/(Pixel*Frame)-Verhältnis (6) unten links gibt an, wie viele Bits zum Encoden eines einzelnen Pixels durchschnittlich zur Verfügung stehen, d. h. dieser Wert ist ein (wenn auch ungenauer) Indikator für die Qualität des fertigen Films, da er alle berechenbaren Einflussfaktoren berücksichtigt (Dateigröße, Filmlänge, Framerate, Auflösung). Allerdings sagt er wenig Definitives über die endgültig sichtbare Qualität aus. Ein Drama mit vielen langen Dialogen und hauptsächlich langsamen Szenen braucht für die gleiche sichtbare Qualität einen niedrigeren Wert als ein schneller Actionstreifen. Sehr nacht-lastige Filme geben sich auch mit einem niedrigeren Wert zufrieden, da Szenen im hellen Tageslicht viel mehr Details enthalten und deshalb auch mehr Bits benötigen. Deshalb kann das BPF-Verhältnis immer nur ein Anhaltspunkt für die sichtbare Qualität sein.
Der Wert sollte zwischen 0.20 und 0.30 liegen. Deutlich darunter äußert sich in schlechter Bildqualität, v. a. hässliche Macroblock-Artefakte werden dann sichtbar. Deutlich darüber erzeugt nur eine größere Datei bei kaum noch höherer Qualität. 1-CD-Rips orientieren sich dabei in Richtung der 0.20, 2-CD-Rips in Richtung 0.30.
Über den großen Schieber müssen wir jetzt eine Auflösung wählen, die einen akzeptablen Aspect Error mit einem sinnvollen BPF-Wert verbindet. Die Devise sollte dabei nicht unbedingt möglichst hohe Auflösung heißen. DivX-Bilder sind in 16x16 Pixel große Einheiten aufgeteilt, die so genannten Macroblocks. Auf die wird auch die verfügbare Bitrate aufgeteilt. Je größer die Auflösung, desto mehr Macroblocks pro Einzelbild, und damit desto weniger Bitrate pro Macroblock. Das heißt, die Macroblocks können nicht mehr so viele Details speichern und die Qualität sinkt. Im Extremfall werden im laufenden Video Macroblocks als diese hässlichen »Riesenpixel« sichtbar, die sicher jeder von schlechten Rips kennt.
Wir sollten versuchen, mit der Auflösung nicht unter 512 Pixel in der Horizontalen zu kommen. Darunter leidet die Qualität immer stärker unter dem Hochzoomen aufs Vollbild. Die Grenze nach oben wird meistens vom Platz auf der CD vorgegeben. Sollte genug Raum sein, kann man ruhig auch über die ursprünglichen 720 horizontalen Pixel hinaus gehen. Das menschliche Auge ist für vertikale Auflösungen empfindlicher als für horizontale, und bei 720 horizontal ist in der vertikalen im Vergleich zur DVD noch gut Platz, was man auch am H-Zoom-Feld sieht. Solange das unter 100% bleibt ist alles in Ordnung.
Trotzdem habe ich die Angewohnheit, im Zweifel lieber eine Stufe Auflösung für ein höheres BPF-Verhältnis zu opfern. Das erzeugt im Endeffekt die bessere Qualität.
Nun wird es Zeit, den Film in seiner endgültigen Auflösung anzusehen. Dazu stellen wir im Video-Fenster auf View / Resized um. Das Bild sollte jetzt ohne schwarze Ränder und ohne Verzerrungen erscheinen. Vorsicht dabei, auch ein verzerrtes Bild sieht auf den ersten Blick gern recht normal aus. Wenn's noch nicht passt, ist wahrscheinlich die Input Resolution und/oder die Input Pixel Aspect Ratio (1) verkehrt eingestellt.
Wenn wir dynamische Untertitel und/oder Kapitel haben, wechseln wir jetzt ins Register Subtitles/Chapters, ansonsten können wir gleich mit der Filterkonfiguration fortfahren.
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