Zuerst rufen wir über den Select Profile Wizard-Button den Profilassistenten auf.
Um volle Kontrolle über alle Optionen zu erhalten, müssen wir die Profile mit Disable Profiles deaktivieren. Dann klicken wir uns auf die nächste Seite weiter.
Was die drei Optionen im Detail bedeuten, haben wir schon bei der XviD-Konfiguration gesehen. Bei DivX arbeiten sie prinzipiell genauso, von einigen Einschränkungen abgesehen. DivX unterstützt nur einzelne B-Frames, mehrere hintereinander sind nicht möglich. GMC benutzt nur einen Warppoint (im Gegensatz zu 3 bei XviD), QPel unterscheidet sich wenig.
B-Frames sollten wir auf jeden Fall aktivieren. QPel würde ich einschalten, GMC nicht. Achtung: Für Standalones sollten beide aus bleiben.
Damit verlassen wir den Assistenten und kommen wieder auf die General-Seite.
Bei Performance/Quality müssen wir uns entscheiden, ob Geschwindigkeit oder Qualität wichtiger ist. Wir können aus drei Einstellungen wählen: Standard ist vergleichsweise flott und bringt durchschnittliche Qualität. Slow bremst schon deutlich ab, belohnt uns aber auch mit spürbaren Qualitätsgewinnen. Slowest drückt noch einmal kräftig auf die Geschwindigkeit bei minimalen Qualitätsunterschieden. Slow dürfte meist eine ganz gute Wahl sein. Eine Einschränkung müssen wir in den langsamen Modi noch hinnehmen: QPel funktioniert nur mit Standard. Wenn wir Quarter Pixel aktivieren, stellt DivX den Modus automatisch um und blendet den Schieberegler ab.
Multipass, 1st pass ist die passende Einstellung für den ersten Durchgang. Um die Bitrate darunter müssen wir uns nicht kümmern, denn die setzt Gordian Knot automatisch ein.
In der MV-Datei werden Bewegungsvektoren gespeichert und in den folgenden Durchgängen wieder eingelesen. Das geht natürlich schneller, als sie jedesmal wieder neu zu berechnen. Die MV-Datei bringt v. a. dann eine Geschwindigkeitsgewinn, wenn wir keine B-Frames verwenden. Sie kann nicht verwendet werden, wenn Performance/Quality auf Slow oder Slowest eingestellt ist.
Und damit weiter zum Video-Register.
Hier sind nur die Psychovisual Enhancements interessant. Alles andere können wir bei den Standards belassen. PVE versucht die Bildteile zu errechnen, die das menschliche Auge sowieso nicht wahrnehmen kann, und lässt diese weg. Die frei werdende Bitrate kann dann für andere Teile des Bilds verwendet werden.
Der Fast-Modus ist agressiver als der Slow-Modus, d. h. er bringt mehr, erhöht aber auch die Gefahr, dass sichtbare Artefakte im Bild auftauchen. Mit Slow sind wir da auf der sichereren Seite, allerdings um den Preis niedrigerer Geschwindigkeit und geringerer Effektivität der PVE.
In den Settings setzen wir unten die Haken bei Do not prompt... und Disable the Feedback window. So überschreibt DivX im 2nd Pass ungefragt die Log-Datei (was er ja tun soll) und schaltet das bremsende Statistik-Fenster während des Encodens ab.
Den Großteil aller Einstellungen lassen wir für alle Durchgänge gleich. Nur auf der General-Seite ändert sich ab dem 2nd Pass etwas.
Hier stellen wir Multipass, nth pass ein und setzen die Haken bei Update log file. Die Aktualisierung der Logdatei ist wichtig, da dadurch erst die weiteren Qualitätsverbesserungen in den Passes 3 bis n ermöglicht werden.
Da kommt auch die Frage auf, wie viele Durchgänge denn sinnvoll sind. Drei Stück hat sich als vernünftiger Wert durchgesetzt. Mehr Passes bringen nur noch minimale Qualitätssteigerungen und dürften höchstens bei hoch komprimierten 1-CD-Rips den Zeitaufwand wert sein.
Read MV file haken wir an, wenn wir im ersten Durchgang eine MV-Datei erzeugt haben. Aber Achtung, wer die MV-Datei verwendet darf in allen nth-Passes wirklich nichts an der Encoder-Konfiguration verändern! Da sich das in den meisten Fällen sowieso kaum empfiehlt, ist das kein besonders großer Nachteil.
Zurück zu Gordian Knot: Dort haben wir die Möglichkeit, den letzten Pass noch einmal extra zu konfigurieren. Das ist dann sinnvoll, wenn wir in den ersten Durchgängen mit Performance/Quality Standard eher auf Geschwindigkeit setzen und dann im letzten Durchlauf mit Slow oder gar Slowest das Video auf Qualität trimmen. Bei diesem Vorgehen müssen wir auf den Einsatz der MV-Datei verzichten. Da sie gerade in Verbindung mit B-Frames kaum einen Geschwindigkeitsvorteil bringt, sollte das wenig stören.
Natürlich vertragen die Credits mit DivX genauso wie mit XviD eine höhere Kompression. DivX hat die Funktionalität, Credits extra zu behandeln, aber nicht eingebaut. Deshalb managt das Gordian Knot.
Als Modus wählen wir 1-pass quality-based. Den Quantizer stellen wir auf 15 bis 20. Eine Logdatei ist für Credits nicht nötig und da wir nur einen Pass haben, macht auch die MV-Datei keinen Sinn. Um konform zum MPEG-Standard zu bleiben, sollten wir die restlichen Optionen so wählen wie für den restlichen Film auch.